Hilfe und Gesellschaft – für die, die genau das brauchen

Ehrenamtsprojekt "Stundenblume" verschenkt Zeit

Der Name „Stundenblume“ stammt aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende. Dabei steht die Stunde für die Zeit und die Blume für das Schenken. Wir schenken Zeit! Wer wir sind? Das erfahren Sie hier.

Die Stundenblume ist ein Ehrenamtsprojekt des Landfrauenverbandes. Wir sind ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die dort einspringen, wo trotz des gut ausgebauten professionellen Hilfssystems in Ostbelgien Lücken entstehen. Die Stundenblume sieht sich nicht als Ersatz für professionelle Dienste. Viel mehr arbeiten wir mit ihnen Hand in Hand.

Wir entlasten stundenweise pflegende Angehörige und setzen uns sehr stark für eine menschlichere Gesellschaft ein. Eine Gesellschaft, in der der eine die Not des anderen sieht.

Zeit ist ein hohes Gut für den, der dieses Geschenk bekommt

Die Dankbarkeit der Beschenkten, vor allem ältere Menschen in unseren malerischen (aber leider weit verstreut liegenden) Dörfern, entschädigt für die vielen geschenkten Stunden.
 
Wo wir sind, da entsteht Wärme. Unsere kleine Gemeinschaft macht es möglich, auf unkomplizierten Wegen Solidarität, Hilfsbereitschaft und Unterstützung von Mensch zu Mensch wahr werden zu lassen. Die Herausforderungen, die gemeinsam gemeistert werden, lassen Schenkende und Beschenkte gleichermaßen über sich hinauswachsen.

Es ist eine Freude zu sehen, wie wir Menschen glücklich machen können

150 Männer und Frauen aus Ostbelgien unterstützen ungefähr 300 Seniorinnen und Senioren, die zu Hause leben und dort vielfältige Unterstützung brauchen. Manche möchten zum geselligen Treff im Nachbardorf gefahren werden, andere bitten um Begleitung beim Einkauf oder zum Arzttermin.

Wir freuen uns, wenn pflegende Angehörige auch einmal Zeit für sich finden. Pflegende Angehörige können beruhigt das Haus für ein paar Stunden verlassen, denn die Stundenblume ist ja da und kümmert sich liebevoll bei einer Tasse Kaffee oder einem Gesellschaftsspiel um den zu Betreuenden. Einsamkeit hat keine Chance, denn die Ehrenamtlichen leisten Gesellschaft oder bieten ihren Arm für einen Spaziergang an.

"Unser Leben ist ein Geben und Nehmen. Bei der Stundenblume erfahren wir immer, wie wertvoll das Geben ist!" Gisela Cloot

 Aus einem zarten Pflänzchen ist in mehr als 20 Jahren eine blühende Pflanze geworden, die anderen Projekten der Großregion als Modell dienen kann. Dies wurde in vielen Begegnungen mit Verantwortlichen im In- und Ausland immer wieder bestätigt.
 
Das Gelingen eines solchen Projektes hat sehr viel mit der Einzigartigkeit unserer ostbelgischen Heimat zu tun, denn die Menschen erfahren sich als Nachbarn. Wir möchten auch weiterhin unseren Beitrag zu einer Gesellschaft leisten, in der Frauen und Männer, Alte und Junge, Hiesige und Hinzugezogene gerne leben.  

Gisela Cloot, Eupen

Ausführlichere Informationen zum Ehrenamtsprojekt Stundenblume finden Sie hier.