Mit der Faszination der Langsamkeit eine einzigartige Region entdecken

Wandernd die Geschichte und Schönheit Ostbelgiens erkunden

Im September 2015 fragte mich meine Freundin Julia (33), ob ich nicht mit ihr wandern möchte. "Wandern? Das ist doch eher etwas für die ältere Generation", dachte ich. Ich bin 34 Jahre alt. Um meiner Freundin einen Gefallen zu tun, probierte ich es dennoch aus: Meine erste Wanderung führte durch den Nationalpark Eifel in Nideggen. Entgegen meiner Erwartungen war ich begeistert.

Nach diesem Initialerlebnis suchten wir nach einem geeigneten Wanderverein. Jedoch fanden wir keinen Klub, der so richtig zu uns passte. Wir hatten uns eine junge, dynamische Gruppe vorgestellt. Deswegen dachten wir uns: "Wieso gründen wir nicht einfach selbst einen Wanderverein?" Gesagt, getan! Anfang 2016 riefen wir „Wandern in Ostbelgien“ ins Leben. Seitdem erkunden wir jeden Sonntag zu Fuß die kulturellen und geschichtlichen Besonderheiten der Region.

"Wanderungen in Ostbelgien fühlen sich wie Urlaub an. Wir alle sind immer wieder überrascht, wie viel es in unserer Region zu entdecken gibt: Ob es die einzigartigen Naturlandschaften sind oder kulturelle Highlights!“ Jessica Reusch

Jeden Sonntag eine neue Entdeckung

Seit der Gründung begeistern wir Menschen aus der Umgebung dafür, mit uns Ostbelgien zu entdecken. Jeden Sonntag starten wir an einem anderen Ort in der Region. Beispiele für unsere Touren:

- In Burg-Reuland wanderten wir einen Teil des RAVeL-Weges der alten Eisenbahnlinie L47. Diese führte von Burg-Reuland nach Berlin und ist heute ein Radwanderweg. In Raeren ging es von der Burg durch den Raerener Wald zum alten Vennbahnweg. Er verband ursprünglich Aachen-Rothe Erde mit Luxemburg. Heute führt er durch Belgien, Luxemburg und Deutschland.

- In Moresnet wanderten wir auf den Spuren von Neutral-Moresnet. Früher war dies ein neutraler Mikrostaat. Mit einer Fläche von 3,4 km² lag er zwischen Belgien, den Niederlanden und Preußen. Alte Grenzsteine zeugen noch heute von dieser Zeit.

- In Stavelot unternahmen wir einen Abstecher zur Abtei. Gegründet Mitte des 7. Jahrhunderts, beherbergt sie heute gleich drei Sehenswürdigkeiten:

1. das Museum des Fürstentums von Stavelot-Malmedy,

2. das Museum der Rennstrecke Spa-Francorchamps,

3. das Appolinaire Museum.

- Im Herver Land ging es zum Markt von Aubel. Die Ursprünge dieses euregionalen Marktes reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Heute hat er sich zu einer wahren Freude für Augen und Gaumen entwickelt. Hier gibt es handgemachten Käse und frische Lebensmittel wie Eier, Gemüse, Fleisch und Wurstwaren. Außerdem gastronomische Spezialitäten aus dem Herver Land und vieles mehr.

- Auch an der Abtei Val-Dieu führte unser Weg schon vorbei. Hinter den alten Klostermauern wird noch heute feinstes belgisches Abteibier gebraut.

- Und in Henri-Chapelle gab es den Amerikanischen Friedhof zu entdecken. Die Stätte erinnert an die Soldaten, die während des 2. Weltkrieges im Kampf gegen die Nazi-Ideologie fielen.

Wandern fühlt sich wie Urlaub an

Mitglieder unserer Wandergruppe sagen, dass die Wanderungen in Ostbelgien sich wie Urlaub anfühlen. Sie sind immer wieder überrascht, wie viel es in unserer Region zu entdecken gibt. Durch unsere Wanderungen schätzen sie die Schönheit unserer Region noch mehr als zuvor.

Jessica Reusch, Baelen

Mehr Informationen finden Sie auf der Facebookseite Wandern in Ostbelgien.