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Wir müssen reden! Wie die Landwirtschaft wieder zum Gesprächsthema wird

Als Romain Fonk mit 13 Jahren das erste Mal bei der Kartoffelernte mithalf, wusste er sofort: Landwirtschaft ist mein Ding! „Große Maschinen und die Arbeit im Feld haben mich schon damals fasziniert“, gesteht der heute 35-Jährige schmunzelnd.
Während seiner Schulzeit im Agronomischen Institut von La Reid verfestigte sich dieser Gedanke. Es folgte ein Bachelor in Landwirtschaftlicher Betriebsführung. Danach lernte er viele Seiten der Landwirtschaft kennen, in beratender und leitender Funktion, in Ostbelgien und der Schweiz.

Was bedeutet „Landwirtschaft“?

Mittlerweile hat Romain Fonk eine eigene kleine Agentur gegründet. Der Schwerpunkt: Mediengestaltung für Betriebe aus dem landwirtschaftlichen Bereich. „Ich habe festgestellt, dass viele die Zielgruppe „Landwirte“ oft nicht richtig kennen.“. Diese Unkenntnis spiegele sich auch in der Bevölkerung wider – übrigens nicht nur in Ostbelgien. Die Ursachen dafür kann auch er nur vermuten: Früher war jedes zweite Haus im Dorf ein Landwirtschaftsbetrieb. Heute existiert in vielen Dörfern keiner mehr oder wenige sehr große. Daher gibt es immer weniger Berührungspunkte zwischen der Landwirtschaft und der Bevölkerung.

„Die Landwirte müssen daher dringend aktiv werden. Sie müssen die Menschen abholen, sie informieren und sie aufzuklären.“

Abwechslung pur

Stattdessen sind Vorurteile über die Landwirtschaft an der Tagesordnung. Das ist auch Romain Fonk bewusst. „Agri-Bashing“ ist dabei nur die Spitze des Eisberges. „Dabei ist Landwirtschaft so spannend“, so Romain Fonk und nennt in einem Atemzug viele Vorteile. Sie ist vielseitig. Sie ist mittlerweile in vielen Bereichen digital. Sie findet viel draußen an der frischen Luft statt. Zudem ist die Landwirtschaft essenziell: Sie produziert die Lebensmittel, die wir alltäglich brauchen. „Dieses Bewusstsein ist in der Corona-Pandemie noch einmal geschärft worden, als wir plötzlich vor halb oder ganz leeren Regalen im Supermarkt standen“, ist sich Romain Fonk sicher. Nicht zu vergessen: Landwirtschaft ist hilfsbereit. Im Winter räumen viele Landwirte den Schnee, zu Karneval ziehen sie mit ihren Traktoren die Festwagen.

Zwischen Natur und Technik

Die Frage der Frage: Haben Landwirte einen Feierabend?

„In meinem Bekanntenkreis gibt es viele Landwirte, die dank guter Organisation und moderner Technik geregelte Arbeitszeiten haben“.

Natürlich ist nicht alles vorhersehbar, man lebt mit den Jahreszeiten, mit der Natur. Wenn Erntezeit ist, ist natürlich mehr los. Jungen Menschen, die sich für einen Beruf in der Landwirtschaft interessieren, empfiehlt er: Einfach im Betrieb um die Ecke reinschnuppern! So wie er es damals getan hat. „Man braucht eigentlich nur ein paar Stunden, um zu merken, ob das passt oder nicht.“

Botschafter gesucht!

Parallel dazu muss der Arbeitsmarkt „Landwirtschaft“ wieder attraktiver werden. Hier sieht Romain Fonk die Landwirte selbst und die Verbände in der Pflicht. Sie müssen sich gegenüber der Bevölkerung öffnen, PR-Arbeit in ihre Tagesabläufe integrieren. Viele halten sich bedeckt, weil sie Angst vor negativen Reaktionen haben.

„Man muss miteinander reden. Nur so kann man den Leuten erklären, was wir tun und warum wir etwas tun“, erklärt er. Auch moderne Medien bieten sich dafür hervorragend an: „Auf Youtube gibt es mittlerweile viele gute Agrarblogger. Ich fände es super, wenn man in Zukunft dort auch mehr ‚Botschafter“ aus Ostbelgien findet.“

 

Weiterführende Informationen zur ostbelgischen Landwirtschaft finden Sie unter www.ostbelgien-landwirtschaft.be 

Weiterführende informationen zu unserem Markenpartner finden Sie unter www.servicecompany.eu