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35. Ostbelgien-Triathlon glänzte nicht nur mit sportlichen Leistungen

Einmal im Jahr ist die Wesertalsperre in Eupen fest in Sportlerhand! So auch 2019: Am 3. und 4. August verwandelte sich dieser besondere Ort beim 35. Ostbelgien-Triathlon wieder in eine außergewöhnliche Open-Air-Sportstätte.

Mehr als 1000 Sportbegeisterte jeder Altersstufe strömten aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Luxemburg und Nordrhein-Westfalen dorthin, um sich in den Abteilungen Mitteldistanz, Olympische Distanz, Sprintdistanz und Mixed Team Relay (Wertung „Benelux Cup“) miteinander zu messen.

An den Strecken standen viele Besucher, um ihre Favoriten lauthals anzufeuern. Keine Frage: Der Ostbelgien-Triathlon  ist längst eine feste Größe im Eupener Veranstaltungskalender. Dennoch sind die Veranstalter, das Eupen Triathlon Team, in diesem Jahr in einigen Bereichen neue Wege gegangen.

Es fing schon beim Namen an. Aus „Eupen-Triathlon“ wurde „Ostbelgien-Triathlon“, um so dem grenzüberschreitenden Charakter der Sportveranstaltung gerechter zu werden. Und auch der Streckenverlauf der Mitteldistanz wurde geändert. Nach dem Schwimmen in der Wesertalsperre ging es auf dem Rad in den Naturpark Hohes Venn. Anschließend folgte die Abfahrt auf perfektem Asphalt Richtung Eupen und ein knackiger Anstieg führt wieder hoch auf die Staumauer. Die finalen Laufrunden führten schließlich vorbei am Ufer der Talsperre bis zum Forsthaus und zurück.

Mehr als Sport

Die größten Veränderungen zeigten sich allerdings unter dem Motto „100 % CO2-neutraler Triathlon“.

Die Veranstalter entwickelten nämlich ein vollkommen neues Konzept, mit dem auch die Themen Umwelt- und Klimaschutz zukünftig fester Bestandteil des Sport-Events sein sollen.

 Folgende Maßnahmen wurden bereits dieses Jahr erfolgreich umgesetzt:

  • Um den Individualverkehr mit dem Auto zu reduzieren, wurde für Besucher und Teilnehmer ein Shuttle-Bus vom Eupener Hauptbahnhof zur Wesertalsperre eingerichtet.
  • Außerdem wurde ein Testlauf mit der App „FAHRMIT“ durchgeführt. Ein intelligenter Algorithmus ermöglichte Teilnehmern sowie Zuschauern, deren Reisedaten übereinstimmen, sich untereinander zu vernetzten um Fahrgemeinschaften zu bilden.
  • Die Athleten-T-Shirts wurden aus Biobaumwolle hergestellt. Diese sind kompostierbar und wurden unter Fair-Trade-Bedingungen hergestellt.
  • Bis auf Kompostschalen und Rückgabebehälter für Trinkbecher der Sportler gab es keine Mülleimer auf dem ganzen Gelände. Darauf wurde bereits vor der Veranstaltung hingewiesen, um Müll von Beginn an zu vermeiden.

Radikal, aber effektiv

„Dieser Ansatz war vielleicht in mancherlei Hinsicht etwas radikal, aber sehr effektiv“, bestätigt Olivier Henz vom Ostbelgien Triathlon Team, der von Teilnehmern und Zuschauern viel positives Feedback zu den einzelnen Maßnahmen erhalten hat. Und so hatten nicht nur die Gewinner am Ende ein Lächeln auf den Lippen, sondern auch die Organisatoren.

Nachhaltigkeit zeigt sich aber auch in der Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren. So wurden bei der diesjährigen Auflage erstmalig die bisherigen Plastikpokale durch puristische und schicke Design-Trophäen ersetzt. Geschaffen wurden sie vom Eupener Designer Kaspar Hamacher, der international für seine Massivholzmöbel und -objekte bekannt ist.

Hergestellt wurden sie aus regionalem Massivholz. Warum? Weil kein Naturmaterial die CO2-Reduktion besser symbolisiert als Holz. Und so war jede überreichte Trophäe nicht nur ein Unikat, sondern enthielt zudem 600 Gramm CO2.

Kostenloser Reparaturservice

Ein weiterer regionaler Partner, der für den Ostbelgien-Triathlon 2019 gewonnen werden konnte, war die Eupener SOS-Fahrradwerkstatt. Sie bot an beiden Veranstaltungstagen einen kostenlosen und rund um die Uhr bewachten Fahrradparkplatz für Teilnehmer und Besucher außerhalb der Wechselzone an. Dort konnte man im Stile einer „Bike-Garderobe“ sein Fahrrad gegen eine Nummer sicher abgeben, ein kostenloser Sicherheitscheck inklusive.

Außerdem wurde eine mobile und ebenfalls kostenlose Reparaturwerkstatt eingerichtet, die sich in erster Linie an Teilnehmer richtete. „An der Fahrradgarderobe wurden insgesamt rund 80 Fahrräder abgegeben. An 23 Fahrrädern von Teilnehmern haben wir Reparaturen durchgeführt. Einige von ihnen hätten ohne diesen Service nicht starten können“, so Christophe Ponkalo, Geschäftsführer der SOS-Hilfe.

In seinen Augen ist das für die Premiere eine positive Bilanz. Lediglich bei der Spendenbereitschaft von Edelschrott hätte er sich etwas mehr Zulauf gewünscht. Besucher und Teilnehmer konnten nämlich als „Spende“  in der Reparaturwerkstatt Fahrradteile abgeben, die sie nicht mehr brauchen. „Es wäre klasse, wenn sich diese Möglichkeit bis zum nächsten Triathlon noch mehr herumgesprochen hätte. Denn viele Teile, die sonst vielleicht im Abfall landen würden, können im Sinne der Zirkularwirtschaft noch als Ersatzteile für andere Fahrräder verwendet werden“, erklärt Ponkalo.

Und das passt wiederum hervorragend zum neuen Konzept des Ostbelgien-Triathlons!

Alle Ergebnisse des Ostbelgien-Triathlons gibt es hier: www.ostbelgientriathlon.be

 

 

 

Ostbelgien-Triathlon 2019