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Neu entdeckt: Heimatgefühle im Grünen!

Zwei Ausstellungen musste Inge Sauren während der Corona-Krise absagen. Doch nun hängt ihr „Geöffnet“-Schild wieder regelmäßig am Eingang zu ihrem „Atelier I.S.“, das mit Galerie, Werkstatt und Garten selbst schon einem Kunstwerk gleicht.

In ihrem Walhorner Kleinod kann zurzeit die Ausstellung „Aufbruch“ bewundert werden. Der Name ist Programm. Nach den monatelangen Einschränkungen soll endlich wieder das Positive und Lebensbejahende im Mittelpunkt stehen.

Inge Sauren hat dafür rund 20 Künstler zusammengetrommelt, die mit ihren Werken eine Mischung aus verschiedenen Kunstrichtungen präsentieren, eine bunte Melange aus Landschaften, Blumen und Sommergefühl.

Ein besonderer „Rastplatz“

Gleichzeitig lädt die Ausstellung auf eine Entdeckungsreise ein. Diese führt direkt in das Atelier der gelernten Vergolderin.

"Für mich ist die Kombination aus Kunst und Natur perfekt. Bei uns ist jeder willkommen, auch Spaziergänger und Fahrradfahrer, die auf ihrer Tour zufällig hier vorbeikommen. Denn wir sind ein Kunstort der Begegnung." Inge Sauren

Nicht nur die ausstellenden Künstler, auch die Besucher könnten unterschiedlicher nicht sein. Kunstkenner treffen auf „Normalos“. Der alte Bauer von gegenüber kommt genauso vorbei wie bekannte Koryphäen aus Köln, Düsseldorf oder Brüssel, um Galerie und Werkstatt zu erkunden.

Dort fertigt Inge Sauren kunstvolle Bilderrahmen – jeder ein Unikat – an. Draußen im Garten laden Tische und Stühle zum Relaxen ein.

"Ich bin selbst ein ganz großer Fan davon, die eigene Heimat kennenzulernen, mal andere Wege zu gehen als die üblichen ausgestapften. Ich bin viel in der Gegend unterwegs. So sehe ich Tag für Tag neude Dinge." Inge Sauren

Liebe auf den ersten Blick

In einer Großstadt leben, arbeiten und ausstellen? Für Inge Sauren keine Option. Zwischen Kühen, Pferden und alten Bauernhäusern fühlt sie sich pudelwohl. Und das bereits seit 26 Jahren. Der Liebe wegen ist Inge Sauren damals nach Ostbelgien gezogen. Aber mehr noch:

Ich habe nicht nur meinen Mann, sondern auch Land und Leute sofort in mein Herz geschlossen. Das war im doppelten Sinne Liebe auf den ersten Blick." Inge Sauren

Und natürlich liebt sie die Kunst. Und so laufen schon während der aktuellen Ausstellung die Vorbereitungen für die nächste: Am 23. August ist es soweit. Dann ziehen Werke des römischen Künstlers Sandro Cipolletti in ihre Galerie ein.

Von der Garage in den Laden

Auch Ole Habermehl hat mit seinem Geschäft „RadCabine“ ein kleines Paradies geschaffen – allerdings für Fahrradfahrer. Als der gelernte Mechaniker vor 15 Jahren mit seiner Frau Heike von Aachen nach Raeren zog, sprach sich schnell sein handwerkliches Geschick herum. Eine defekte Bremse, ein kaputter Schlauch oder einfach mal ein Tipp für ein neues Bike – schnell wurde seine Garage zum „Umschlagplatz“ für Fahrradliebhaber aus der Gegend. „Es wurde immer mehr. Daher habe ich vor fünf Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt“, erinnert sich Ole Habermehl zurück.

Er bezog ein uriges Ladenlokal in Raeren, wo man seitdem nicht nur sein Fahrrad reparieren lassen kann, sondern sich auch mit dem passenden Equipement und natürlich einem neuen Fahrrad eindecken kann. Vom Laufrad bis zum E-Bike gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Und zwar maßgeschneidert. „Bei uns gibt es keine Fahrräder von der Stange“, so der 53-Jährige.

Die neue Lust am Radeln

Fahrrad fahren ist beliebter denn je. In der Corona-Zeit hat sich dieser Boom ungebremst fortgesetzt. Viele nutzten die „Zwangspause“ im Lockdown, um ihre Heimat per pedes oder eben per Velo zu erkunden.

Die alten Fahrräder im Keller wurden entstaubt und fit gemacht. Als die Geschäfte wieder öffnen durften, haben viele Menschen ihr altes Fahrrad gegen ein neues eingetauscht. „Immer beliebter werden E-Bikes“, weiß Fahrradexperte Ole Habermehl. „Denn egal wie sportlich man ist, so kann man problemlos noch weitere Touren fahren, zum Beispiel in die Eifel, nach Holland oder in den Limburger Raum.“

Ehe gerettet dank Fahrradschlauch

Tipps, wo man in Ostbelgien und darüber hinaus gut Fahrradfahren kann, gibt es von dem passionierten Radfahrer Ole Habermehl in seinem Laden reichlich. „Die Bedingungen für Alltagsfahrer und Berufspendler könnten in Belgien noch deutlich besser sein, insbesondere was sichere Wege zwischen Dörfern und Städten angeht. 

Der Freizeitradler findet hingegen überall in Ostbelgien tolle Strecken.

"Ich fahre zum Beispiel sehr gerne von Raeren zur Gileppe, nach Ternell, über Sourbrodt und Baraque Michel und dann wieder nach Hause zurück. Und man findet immer neue Ecken, zum Beispiel eine neue Kneipe oder ein neues Restaurant, wo es sich lohnt, mit dem Fahrrad hinzufahren." Ole Habermehl

Dass Fahrradfahren sogar manchmal „überlebenswichtig“ ist, hat er in der Corona-Zeit gelernt, erzählt Ole Habermehl schmunzelnd: „Eines Tages kam eine Frau zu uns in den Laden, die für ihren Mann unbedingt einen Reifen und zwei Schläuche brauchte. Tage später kam sie wieder und bedankte sich bei meiner Frau und mir. Wir hätten ihre Ehe gerettet, da ihr Mann nun endlich wieder Fahrrad fahren kann.“

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