Raerener Steinzeug war seit dem 14. Jh. als Vorläufer des Porzellans in jedem Haushalt zu finden. Seit 2007 gehört es zur Ehrenliste des Europäischen Kulturerbes. Das Töpfereimuseum in der Burg Raeren präsentiert mit mehr als 2.000 Objekten sowie modernen multimedialen Elementen eine einzigartige Sammlung und lässt den Besucher tief in die Lebens- und Arbeitswelt der Raerener Töpfer eintauchen.
Schon im 15./16. Jh. pflegten die Raerener Töpfermeister intensive Handelsbeziehungen in die ganze Welt und betrieben einen regen künstlerischen und technologischen Wissenstransfer. „Raerener Pötte“ finden sich heute weltweit nicht nur in allen wichtigen Museumssammlungen, sondern werden immer wieder auch von Archäologen ausgegraben. Die Geschichte der Menschen hinter den „handgemachten“ kunsthandwerklichen Objekten beinhaltet wichtige ostbelgische Identitätsmerkmale. Die Raerener Töpfer hätten sich zu ihrer Zeit sicherlich mit den Werten der Marke Ostbelgien identifizieren können.
Neben der wissenschaftlichen und erzieherischen Arbeit des Museums steht aber auch der Bezug zum „Hier und jetzt“ im Mittelpunkt des Interesses. Mit dem jährlichen Euregio-Keramikmarkt und der Vergabe des Euregio-Keramikpreises vereinigt das Museum seit fast 25 Jahren professionelle zeitgenössische Keramiker aus ganz Europa, gibt ihnen eine Plattform und vernetzt Ostbelgien auch in Gegenwart und Zukunft.