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Ein Tisch im Kornfeld "Made in Ostbelgien"

Bernd Müller sieht ziemlich glücklich aus – und entspannt. Während er gemeinsam mit seiner Frau am Frühstückstisch sitzt, erobern die beiden Kinder Traktor und Mähdrescher, die vis-à-vis geparkt haben. Ein Hahn kräht, Kaninchen wuseln geschäftig durch ihr Gehege, 50 Meter weiter genießen drei Wasserbüffelkälbchen ein Sonnenbad auf der saftig grünen Wiese.

Picknickatmosphäre liegt in der Luft!

Der 38-jährige Familienvater ist einer von rund 100 Teilnehmern der Veranstaltung „Ein Tisch im Kornfeld“, die am 19. Juli 2020 in Hünningen bei Sankt Vith erstmalig über die Bühne ging.  „Eine klasse Veranstaltung“ schwärmt der Ameler. „Und eine tolle Gelegenheit, nach dem Lockdown wieder mitten in der Natur gesellig zusammenzusitzen und das Leben zu genießen.“ Das Ambiente: einzigartig. Ein Plätzchen unter freiem Himmel, Tische und Stühle aus Heuballen und – die eigentliche Attraktion – ausschließlich Leckereien aus Ostbelgien kommen hier auf den Tisch.

Vom Kakao bis zum Ei: Alles dabei

Auch Eric Fonk, Geschäftsführer der in Sankt Vith beheimateten Bäckerei Fonk, ist mehr als zufrieden, als er am Sonntagvormittag von Tisch zu Tisch geht und nach seinen Gästen schaut.

Er und sein Bruder Mario haben das Open-Air-Event mit dem pfiffigen Namen ins Leben gerufen. Die Vision: Eine Plattform für „Made in Ostbelgien“-Produzenten schaffen – erst recht nach dem wochenlangen Lockdown, der für alle Produzenten auch wirtschaftliche Einbußen bedeutete.

Lange mussten sie nicht warten bis sich weitere Mitstreiter der Idee anschlossen, ein kulinarisch hochwertiges Frühstück zu zaubern. Die Bäckerei Fonk steuerte vom Croissant bis zum Roggenbrot sämtliche Backwaren sowie Marmelade und Honig aus der hauseigenen Imkerei bei. Milch, Kakao und Joghurt gab es von der Kleinen Milchmanufaktur in Amel. Wer Stutenmilch und sogar Stutenmilcheis probieren wollte, hatte dazu ebenfalls Gelegenheit. Beides kam direkt vom Hof Kessler in Honsfeld. Auch Nudeln von Gaby’s Nudelküche in Deidenberg, Bio-Eier und Bio-Heumilchkäse vom Schoppener BioGut, Büffel-Camembert von Eifel-Büffel in Honsfeld sowie Bier von der Brasserie de Bellevaux standen auf dem regionalen Speiseplan.

"Wir Made in Ostbelgien-Produzenten sind wie eine kleine Familie. Wo es geht, hilft einer dem anderen, und wir ergänzen uns super wie der heutige Tag zeigt." Cynthia Neissen, Inhaberin der Kleinen Milchmanufaktur

Die Natur entdecken

Ganz nebenbei konnten die Besucher einen Bienenstock bestaunen und aus dessen Waben direkt den frischen Honig probieren. Familie Goffinet vom Hof Goffinet stellte nicht nur die Wiese für das Event zur Verfügung, sondern gab auch interessante Einblicke in die anstehende Roggenernte auf dem benachbarten Feld. Dessen herrliche Kulisse diente darüber hinaus für den einen oder anderen Schnappschuss fürs Familienalbum. Und der kleine Streichelzoo ließ nicht nur die Herzen der kleinen Besucher höherschlagen.

To be continued …

„Wir haben uns bewusst für eine Veranstaltung im kleineren Rahmen entschieden, um uns nicht zu überheben und um den Corona-Bestimmungen gerecht zu werden“, erklärt Eric Fonk. Bereits nach drei Tagen waren alle Plätze für das Frühstück vergeben.
Auch Anne-Marie Boniver hat nicht lange gezögert, als sie via Facebook von der Aktion erfuhr. „Ich bin sowieso ein Fan von regionalen Produkten“, schwärmt die Ostbelgierin aus Espeler. „Dass man hier an diesem tollen Ort so viele Produkte gebündelt genießen kann, finde ich fantastisch.“

Geplant ist, dieses Veranstaltungsformat fortzusetzen. Um jedem der teilnehmenden Produzenten eine entsprechende Plattform zu bieten, soll das kulinarische Event auf „Wanderschaft“ durch Ostbelgien gehen. Das langfristige Ziel besteht darin, die Produkte aus der Region noch bekannter machen und den persönlichen Kontakt mit der Kundschaft zu pflegen.

Qualität „Made in Ostbelgien“
29 Lebensmittelerzeuger haben sich seit der Einführung 2013 der Marke „Made in Ostbelgien“ angeschlossen. „Made in Ostbelgien“ setzt auf kurze Wege: Indem der Verbraucher Produkte aus seiner Region kauft, trägt er dazu bei, Arbeitsplätze in seiner Region zu sichern und die Kulturlandschaft für künftige Generationen zu erhalten. „Made in Ostbelgien“ fördert die Zusammenarbeit der Produzenten untereinander. Die enge Verbindung zu den Lebensmittelgeschäften und den Tourismusbetrieben in der Region bietet zudem die Chance, Ostbelgien als starken Standort zu positionieren.

Alle Produzenten und Verkaufsstellen sind hier einsehbar: www.madeinostbelgien.be