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Allgäuer trägt „Frittenphilosophie“ in die Welt

Bernhard Wucherer leitete 25 Jahre lang als Grafikdesigner eine große Werbe-, Event- und Marketingagentur im Allgäu. Mit 50 begann sein zweites Leben. Als Museumskurator und Burgmanager mit einem „Faible für alles, was mit Geschichte zu tun hat“, zog er von Burg zu Burg. Schließlich folgte sein drittes Leben, das in Hergenrath auf der Emmaburg seinen Anfang nahm. Dort lernte er Eleonore kennen. Er verliebte sich in die gebürtige Aachenerin, die seit 40 Jahren in Ostbelgien lebt, „blieb kleben“ und entschloss sich zu einer Karriere als Autor.

Zunächst verfasste er historische Romane. 2018 veröffentlichte der Wahl-Ostbelgier seinen ersten Gegenwartskrimi mit dem griffigen Titel „Frittenmafia“ – eine Hommage an Ostbelgien und an das 1871 erfundene belgische „Nationalgericht“. Der ehemalige ostbelgische Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz, mit dem Wucherer seinerzeit einen regen Austausch zwischen den Regionen Allgäu – Ostbelgien ins Leben rief, brachte ihn auf die Idee, dieses literarische Genre einzuschlagen.

Recherche in der Friterie

Zahlreiche Erlebnisse, Begegnungen und Eindrücke aus seiner Ostbelgien-Zeit führt der mittlerweile 64-Jährige auf 475 Seiten zu einer spannenden Story mit skurrilen Personen zusammen – ohne ins Klischee abzurutschen. Kein Wunder, denn mit der Recherche nahm es das Allround-Talent sehr genau. Wucherer hat unter anderem mehrere Wochen in einer Friterie gearbeitet und so wichtigen Erzählstoff für seinen Roman sammeln können.

Dabei mag der umtriebige Autor im Gegensatz zu seinem Protagonisten „Commissaire de la criminelle Frederic Le Maire“ gar keine Fritten. Land und Leute in Ostbelgien hingegen umso mehr.

„In meiner Wahlheimat fühle mich unheimlich wohl. Ob Kultur, Kunst oder Natur – die Ecke hier ist einfach toll“, Bernhard Wucherer, Autor und Wahlostbelgier

Den Menschenschlag in Ostbelgien beschreibt er als starrköpfig und eigensinnig, aber gleichzeitig als liebenswürdig, offen und ehrlich. „Mit dieser Mentalität bin ich sehr schnell klargekommen“, so Wucherer. Und er schätzt das multikulturelle Flair im Grenzgebiet. Hier, wo Intellektuelle genauso leben wie einfache Leute.

Belgische Abende

Auf seinen Lesungen von Sylt bis nach Wien erfüllt Wucherer schon längst die Rolle des Belgien- bzw. Ostbelgien-Botschafters. Denn in Gesprächen ist er auch als Belgienexperte gefragt. „ ‚Spricht man in Belgien belgisch?’ ist eine Frage, die ich immer wieder zu hören bekomme“, schmunzelt Wucherer. „Ich erkläre Ostbelgien dann so leidenschaftlich als wenn ich hier geboren worden wäre“, nimmt er es gelassen.

Vor der Pandemie hat Wucherer auch die eine oder andere Dinner-Lesung gegeben. Neben Fritten wird dann belgisches Bier gereicht, die Säle werden mit unzähligen kleinen Landesflaggen dekoriert. „Das ist jedes Mal ein richtiger belgischer Abend“, gesteht Wucherer nicht ohne Stolz.

Klar, dass er nun an den Erfolg von „Frittenmafia“ anknüpfen möchte. Man kann gespannt sein, welche ostbelgischen Geheimnisse und Eigenarten sein Commissaire in den nachfolgenden Ostbelgien-Krimis noch ans Tageslicht bringen wird.

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